Glykohl
Glykohl ist eine gebräuchliche Bezeichnung für eine flüssige Mischung aus Wasser und Glykolen, die als Frostschutzmittel und Wärmeträger in Heizungs-, Kühl- und Kälteanlagen eingesetzt wird. Typischerweise handelt es sich dabei um eine Mischung aus Wasser und Ethylenglykol oder Propylenglykol.
Zusammensetzung und Eigenschaften
Glykohl besteht hauptsächlich aus Wasser und einem Anteil von Glykolen, meist zwischen 20 % und 60 %. Die Zugabe von Glykol senkt den Gefrierpunkt der Flüssigkeit und verhindert so das Einfrieren von Rohrleitungen und Anlagenteilen bei tiefen Temperaturen. Darüber hinaus erhöht Glykohl den Siedepunkt und schützt vor Korrosion, Ablagerungen und Schaumbildung.
Anwendungsgebiete
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Heizungsanlagen: Schutz vor Frostschäden in Heizkreisläufen, insbesondere bei Außenleitungen oder in unbeheizten Gebäudeteilen.
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Kälte- und Klimaanlagen: Verwendung als Wärmeträger in Umlaufkreisläufen, z. B. in Solaranlagen oder industriellen Kälteanlagen.
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Fernwärme: Transport von Wärme über längere Strecken bei niedrigen Außentemperaturen.
Typen von Glykolen
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Ethylenglykol: Häufig verwendet aufgrund seiner guten physikalischen Eigenschaften, jedoch giftig und daher im Trinkwasserbereich ungeeignet.
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Propylenglykol: Weniger giftig und deshalb auch in Anwendungen mit indirektem Lebensmittelkontakt oder in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt.
Umwelt- und Sicherheitsaspekte
Glykohl ist in konzentrierter Form gesundheitsschädlich und umweltschädlich, weshalb der Umgang und die Entsorgung reglementiert sind. Propylenglykol gilt als weniger toxisch und ist daher bevorzugt in sensiblen Anwendungsbereichen.
Wartung und Kontrolle
Die Konzentration und Qualität der Glykohlmischung müssen regelmäßig überprüft werden, um den Frostschutz und die Korrosionshemmung sicherzustellen. Auch die Prüfung auf Verschmutzungen und den Säuregrad gehört zur routinemäßigen Wartung.